Hier findet Ihr die Liedtexte der Goschehobel - CD “Nix wie furt”,
FA 1231, veröffentlicht 1996.
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Nix wie furt
Vorleben
Kinderlied
Feder im Wind
Eimol wie de Clapton
Unsere Antwort sind immer nur Lieder
Bäredreck
Zum Aufbruch


Nix wie furt

Sieh mich am Bahnhof stu,
de Fernzüg nochgugge,
Milano, Roma kann i läse,
Paris, Kopenhagen,
ich abber stieg in minen Bummelzug
stell mir die Frog:

Abhaue oder dobliebe,
Koffer packe, Wurzle schlage,
sesshaft wäre,
oder nix wie furt?

Sieh mich nachts uffstuh,
mini Lit wecke,
los es isch sowit,
loß uns unsri Sache packe,
doch donn verloßt mi widder de Muet,
es bliebt die Frog:

Abhaue oder do bliebe …

Sin immer noch die gliche Traim,
die mich umtriebe Johr un Dag,
hab immer noch kei Antwort uff mini Frog:

Abhaue oder dobliebe …

Sieh die alde Bilder vor mir stuh,
endlose Schine, Bahnhöf,
fremdi Mensche, Stimmegewirr,
ich kumm mir vor wie mit zwonzig Johr,
mit de gliche Frog :

Abhaue oder dobliebe …

Sie mich am Bahnhof stuh,
de Fernzüg nochgugge,
Milano, Roma,
Milano, Roma …

Musik und Text: Urban Huber–Wölfle, Eberhard Jäckle                                                                                        
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Copyright 1996, Oliver Fabro-Edition, alle Rechte vorbehalten                                                
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Veröffentlichung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages


Vorleben

Soll ich meiner Mutter danken,
dass sie mich gebar ?
Wäre besser wohl geblieben,
was ich vorher war.

Ich war Ratte, Hamster, Krokodil,
Kaktus, Palme, Molekül
oder gar nur ein Farbenspiel,
Heuschreck oder Leitfossil,
Hexe auf `nem Besenstiel,
Teufel oder Cherubim,
weiblich oder maskulin,
oder wie mir`s sonst gefiel!

Soll ich ihr nun also danken,
dass sie mich gebar?
Wär wohl besser der geblieben,
die ich vorher war.

Was die Zukunft mit mir vorhat,
das ist mir zu sehr Geschick,
also wend` ich mich und greife
handfest hinter mich zurück.

Und werd Ratte, Hamster, Krokodil,
oder wie`s mir sonst gefiel,
Hexe nächtens auf `nem Stiel,
Heuschreck, Mücke als Fossil,
Teufel oder Cherubim,
männlich oder feminin,
weiß nur eben nicht genau,
ob ich Mann war oder Frau!

Musik und Text: Urban Huber–Wölfle, Eberhard Jäckle                                                                                         
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Kinderlied

Manchi Kinder hen ä Hietti, un manches het ä hus us Stei,
monches schloft innere Schietti, manches im ä Zelt so klei.
Manchi wohne imme Kral un manche imme Märcheschloss,
verschiede sin die Kinder all, doch des isch usse bloß.

Manchi Kinder hen en Kimono, manches des trait stolz ä Tschobe,
manchi ä Lendeschurz us Stroh un manchi au ä Wolfpelzrobe.
Maches Kind trait gern ä Schal, un manchi, die hen gar nix a,
verschiede sin die Kinder all, doch des isch usse dra.

Manchi Kinder, die es Ris, manchi au Ragout vum Rind,
manches des schleckt gern ä Is, manchi, die hen Hunger, s´sch ä Sünd.
Manchi schlürfe ihri Suppe schal, un manchi die hen Wild mit Soß,
verschiede sin die Kinder all, doch des isch usse bloß.

Manchi Kinder, die sage no, un manches Kind, des sait halt oui,
manches meint eifach hejohejo un manches Kind sait ebbe si.
Manchi sage isch doch mir egal, doch manches Kind sait tapfer ja,
verschiede sin die Kinder all, doch des isch usse dra.

Manchi Kinder, die sin vun do, un manches Kind kunnt ussen Sudan,
manchi deheim in Seveso un manches Kind kunnt us Japan.
Manchi läbe uff de Südhebride, Kinder git`s in jeden Rich,
usse sin sie alli verchiede, doch innedrin sin alli glich.

Denk ämol, die kinnte läbe, alli zemme bienand,
ohne Hass un ohne Strebe nach em andere sinem Land.
Es helfe alli sich im Friede, ob si arm sin oder rich,
sin alli immer noch verschiede, doch in de Herze sin si glich.

Musik und Text: Urban Huber–Wölfle, Eberhard Jäckle                                                                                         nach oben
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Feder im Wind

Hundert Jahre her in Süd-Dakota,
pflichtbewusste Kavallerie,
Kinder, Frauen und auch Männer sterben,
sinn loses Moden bei Wounded Knee.
Hundert Jahr her in Süd-Dakota,
Anfang einer roten Agonie.

Eine weiße zerfetzte Flagge,
eine Feder im Wind,
Gräber auf dem kleinen Hügel,
nur die weißen Herren,
die bleiben blind,
ja die weißen Herren,
die bleiben blind.

Hundert Jahre später in Dakota,
auf den alten Pfaden reiten sie,
auf der Spur von Sitting Bull dem Häuptling,
hin zum kleinen Hügel Wounded Knee.
Hundert Jahre später in Dakota,
endlose rote Agonie.

Eine weiße zerfetzte Flagge,
eine Feder im Wind,
Gräber auf dem kleinen Hügel,
nur die weißen Herren,
die bleiben blind,
ja die weißen Herren,
die bleiben blind.

Hundert Jahre später, Südamerika,
vetrieb`ne Menschen, brennender Wald,
hundert Jahre später in Südafrika,
Homelands in Flammen, der Tode im Sand,
Hundert jahre später direkt neben dir,
Türken raus und Roma an die Wand.

Eine weiße zerfetzte Flagge,
eine Feder im Wind,
Gräber auf dem kleinen Hügel,
nur die weißen Herren,
die bleiben blind,
ja die weißen Herren,
die bleiben blind.

Musik und Text: Urban Huber–Wölfle, Eberhard Jäckle                                                                                          nach oben
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Eimol wie de Clapton

Ich war fuffzehn, in minem Zimmer,
isch er g`hängt als Poschter riesegroß,
de Eric Clapton, Supergitarrischd,
“Clapton is God” hets g`heiße, des war famos.
Ich hab en aguggt un mini Auge ginge zue,
un am helllichte Dag ha i traimt dävu:

Eimol wie de Clapton Gidarre spiele,
im ä Riesesaal vor ieber tausend Lit,
eimol wie der de Blues vun inne fühle,
des wär ä Feeling, ä Wahnsinns-Hit,
eimol ä Rockband im Rücke spiere,
des isch des Musikers-Lebensglück.

Späder dann ä eigini Gidarre,
ä paar Akkord, s`het g`reicht zum Singe
mit minem Freund, des war ä tolli Sach,
d`Lit hen g`meint, s`tuet gar nit schlecht klinge.
Aber ich, ich war nit z`friede dämit,
un de alde Traum isch kumme vun Zit zu Zit.

Eimol wie de Clapton Gidarre spiele,
im ä Riesesaal vor ieber tausend Lit,
eimol wie der de Blues vun inne fühle,
des wär ä Feeling, ä Wahnsinns-Hit,
eimol ä Rockband im Rücke spiere,
des isch des Musikers-Lebensglück.

Jetzt hock i selber imme Studio drinne,
un sing zum x-te Mol die eigne Lieder,
de Sound nit schlecht, eigentlich ganz toll,
doch`s alde G`fühl kunnt immer widder.
Und ich alder Simpel, ma glaubt`s jo kaum,
ich traim immer noch sellen alde Traum.

Eimol wie de Clapton Gidarre spiele,
im ä Riesesaal vor ieber tausend Lit,
eiomol wie der de Blues vun inne fühle,
des wär ä Feeling, ä Wahnsinns-Hit,
eimol ä Rockband im Rücke spiere,
des isch des Musikers-Lebensglück.

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Unsere Antwort sind immer nur Lieder

Unsere Antwort sind immer nur Lieder,
egal was auch passiert,
Mord in schöne Worte gepresst,
mit harmonischen Akkorden verziert.
Soviel Schweres uns auch runter zieht,
doch unsere Antwort ist immer ein Lied,
unsere Antwort sind immer nur Lieder,
unsere Antwort sind immer nur Songs.

Tschernobyl, Sarajevo, Krieg am Golf,
Bosnien, Hoyerswerda,
der Mensch ist des Menschen Wolf,
Solingen, Rostock, Angola.
Und selbst, wenn noch Schlimmeres geschieht,
wir haben ja für alles ein Lied,
unsere Antwort sind immer nur Lieder,
unsere Antwort sind immer nur Songs.

Ich habe die Schnauze gestrichen voll,
immer nur mit Liedern hinterher zu rennen,
draußen tobt der Mob wie toll,
Wohnhäuser sind am brennen.
Und wir, wir üben einen neuen Song
bei Rotwein auf sonnigem Balkon,
unsere Antwort sind immer nur Lieder,
unsere Antwort sind immer nur Songs.

Dreinschlagen würd` ich manchmal so gern,
wie eine Furie möchte` ich sein,
schreien, brüllen und lauthals plärr`n,
kein singender Hofnarr so klein.
Doch hätt` ich die Wahl  Stein und Knarre,
griff ich wohl wieder zu meiner Gitarre,
unsere Antwort sind immer nur Lieder,
unsere Antwort sind immer nur Songs,
unsere Antwort sind immer nur Lieder,
unsere Antwort sind immer nur Songs.

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Bäredreck

De Karli het emol fier fünf Pfennig
Trinkgeld bekumme,
mit emme Rod, er soll`s aber
jo nit verdumme.
Doch de Karle, der denkt frisch eweg,
fier des hol ich mir morge gli Bäredreck,
de Karli, der denkt frisch eweg,
fier des hol ich mir morge gli Bärdreck.

Die gonz Nocht het der Karle
nit g`schlofe dewege,
un het sich gonz unbändig g`freit
uff den Bäredreck-Säge.
Am Morge um viere „kickeriki“
Schlupft de Karli schu in`d Hose ni,
un rennt uff Abodäg, was er konn,
doch do isch noch zue, jetzt was mache Mann.

Doch de Karlimann,
der het sich wie nit g`scheit,
an des Abodägers Glockzug nagheit
De Abodäger ussem Bett gli rus,
luegt verwundert ussen Lädeli rus,
de Abodöger ussem Bett gli rus,
luegt verwundert ussem Lädeli rus.

„Wa witt den du schu
du kleiner Krabb?“
„Bärerdeck, fier des Geld,
woni hab!“
„Kumm später“, wirfd de Abodäger i,
„de Bär isch no nit uffen Häfeli g`si!“
„Kumm später“, wirfd de Abodäger i,
„de Bär isch no nit uffen Häfeli g`si!“

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Zum Aufbruch

Du Totgeglaubter,
wenn der Sommer warm
vor deinem Fenster liegt,
dann zieh die Jalousien hoch,
und reiß die Fenster ganz weit auf,
jetzt darf nichts mehr
geschlossen sein.
Es ist an der Zeit
für uns aufzubrechen,
es ist an der Zeit
zu leben.

Du Totgeglaubte,
wenn der Sommer warm
vor deiner Türe liegt,
dann reiß die alten Schlösser weg,
mach deine Türen ganz weit auf,
jetzt darf nichts mehr
den Weg versperren.
Es ist an der Zeit
für uns aufzubrechen,
es ist an der Zeit
zu leben.

Du Totgeglaubter und du Totgeglaubte,
wenn das Leben warm,
vor euren Füßen liegt,
dann hebt es auf und zeigt der Welt
dass ihr noch lebt,
jetzt darf nichts mehr
an den Tod erinnern.
Es ist an der Zeit
für uns aufzubrechen,
denn es zählt
nur noch das,
was vor uns liegt.

Musik und Text: Urban Huber–Wölfle, Eberhard Jäckle                                                                                          nach oben
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